Kennst du das Gefühl, dass du dir selbst im Weg stehst?
Du hast ein Ziel vor Augen, weißt eigentlich, was du tun müsstest – und trotzdem passiert … nichts. Stattdessen kommen Zweifel, Aufschieberitis oder diese lähmende Unsicherheit.
So ging es mir früher oft. Ich wusste, dass ich Veränderung wollte – aber irgendwas hat mich innerlich zurückgehalten. Heute weiß ich: Das sind mentale Blockaden. Mit den richtigen Strategien lassen sich diese Blockaden lösen und überwinden.
Was sind mentale Blockaden eigentlich?
Mentale Blockaden sind unbewusste Gedankenmuster, die uns bremsen. Oft sind es Sätze wie:
- „Das schaffe ich sowieso nicht.“
- „Dafür bin ich nicht gut genug.“
- „Was, wenn ich scheitere?“
- „Andere können das besser.“
Diese Muster entstehen meist durch frühere Erfahrungen, Prägungen oder unbewusste Ängste – und sie sorgen dafür, dass wir im Kopf gefangen bleiben, statt ins Handeln zu kommen. Blockaden sind dabei nicht „falsch“, sondern eine Schutzreaktion. Sie wollen uns vor Enttäuschung, Schmerz oder Versagen bewahren – auch wenn sie uns im Alltag einschränken.
Was die Wissenschaft sagt
Studien zeigen: Mentale Blockaden häufig die Folgen von unbewussten Glaubenssätzen und emotionalen Reaktionsmustern zurückzuführen sind. Sie entstehen nicht durch Faulheit oder mangelnde Motivation, sondern sind innere Schutzmechanismen. In der Sportpsychologie gilt mentale Stärke als Fähigkeit, sich „trotz Druck und Selbstzweifel an seiner Leistungsgrenze zu bewegen“.
Der deutsche Mentaltrainer Kurt Tepperwein beschreibt Blockaden als Folgen fehlender Aufmerksamkeitslenkung und unbewusster Ängste. Genau hier setzt Mentaltraining an: Es hilft, die Aufmerksamkeit auf lösungsorientierte Gedanken zu lenken und alte Muster zu durchbrechen.
Typische Anzeichen für mentale Blockaden
Manche Blockaden sind laut und deutlich spürbar – andere wirken leise und subtil. Doch alle haben eines gemeinsam: Sie halten dich davon ab, mit Leichtigkeit ins Handeln zu kommen.
Typische Anzeichen für mentale Blockaden sind:
- du kreist immer wieder um dieselben Sorgen
- du kommst nicht ins Tun, obwohl du dein Ziel kennst
- du fühlst dich innerlich blockiert, ohne die Ursache zu erkennen
- du suchst ständig nach Perfektion, statt einfach zu beginnen
- du spürst eine unsichtbare Bremse, obwohl die Motivation da ist
Wenn du dich hier wiedererkennst, lohnt es sich, genauer hinzusehen – und Wege zu finden, wie du deine Blockaden lösen kannst.
5 Schritte, um deine mentale Blockaden zu lösen
Mentale Blockaden halten uns zurück – oft ohne, dass wir den Grund kennen. Mit diesen 5 Schritten lernst du, deine Blockaden zu lösen, hinter dir zu lassen und handlungsfähig zu werden.
1. Blockade erkennen und benennen
Der wichtigste Schritt: Wahrnehmen, dass da etwas ist.
Frage dich: Was genau hält mich gerade zurück? Gib deiner Blockade einen Namen – das nimmt ihr oft schon einen Teil der Macht.
2. Gedankenmuster hinterfragen
Viele Blockaden basieren auf alten inneren Sätzen. Frage dich ehrlich: Ist dieser Gedanke wirklich wahr? Oder ist es nur eine Geschichte, die ich mir immer wieder erzähle?
3. Neue Gedanken verankern
Was könnte ich mir stattdessen sagen? Beispiele:
- Statt: „Ich kann das nicht.“ → „Ich darf es lernen.“
- Statt: „Andere sind besser.“ → „Ich darf meinen eigenen Weg gehen.“
4. Kleine Schritte gehen
Blockaden fühlen sich oft riesig an. Deshalb: Mini-Schritte. Nicht gleich der große Auftritt, sondern vielleicht erst ein Gedanke, ein Gespräch, ein mutiger kleiner Moment.
5. Dranbleiben & reflektieren
Mentale Blockaden verschwinden nicht über Nacht. Es braucht Geduld, Übung – und manchmal Unterstützung. Journaling (reflektiertes Tagebuchschreiben), Mentaltraining oder Gespräche helfen, neue Perspektiven zu entwickeln.
Mentaltraining als Werkzeug gegen Blockaden
In der Praxis des Mentaltrainings helfen verschiedene Techniken, um mentale Blockaden gezielt zu bearbeiten.
- Erkennen negativer Glaubenssätze („Ich bin nicht gut genug.“)
- Umformulieren in stärkende Affirmationen („Ich darf es lernen.“)
- Mentale Visualisierungen, in denen blockierende Situationen positiv umgestaltet werden
- Aufbau neuer neuronaler Verbindungen durch Wiederholung und Vorstellungskraft
- Verbindung von Körper & Geist – z. B. durch bewusste Atmung oder Körperhaltung
Diese Methoden helfen, neue „mentale Realitäten“ zu schaffen und Schritt für Schritt aus den Blockaden herauszufinden.
„Gedanken sind keine Fakten.“
Jon Kabat-Zinn
Mentale Blockaden sind normal – und du kannst sie lösen
Auch ich kenne das Gefühl, innerlich festzustecken. Blockaden gehören zum Leben – sie zeigen uns, wo wir gerade stehen. Entscheidend ist, ob wir in ihnen stecken bleiben oder den Mut finden, weiterzugehen.
Klarheit entsteht nicht durch Druck, sondern indem wir hinschauen. Indem wir unsere Muster erkennen, hinterfragen und Schritt für Schritt neue Wege zulassen.
Mein persönlicher Weg mit Blockaden
Lange Zeit war meine größte Blockade: die Angst vor Sichtbarkeit.
Es hat mich Überwindung gekostet, meine Geschichte zu erzählen, mit meiner Arbeit nach draußen zu gehen – weil sofort diese Stimmen im Kopf waren:
„Was denken die anderen?“,
„Bin ich gut genug?“,
„Wer soll das überhaupt lesen?“
Und genau da habe ich am meisten über Blockaden lösen gelernt: Sie entstehen im Kopf – aber sind im Gefühl spürbar.
Noch heute merke ich manchmal, wie ich innerlich abbremse. Ich spüre die Nervosität, die Zweifel, manchmal auch Unsicherheit oder Traurigkeit.
Doch inzwischen kann ich oft darüber schmunzeln, weil ich verstehe, was in meinem Kopf passiert. Und weil ich gelernt habe, mir dann zu geben, was ich brauche:
- eine Pause,
- eine bewusste Atmung
- oder einen liebevollen Gedanken, der mich wieder an meinen Weg erinnert.
Mentaltraining hat mir geholfen, diese inneren Stimmen nicht mehr als absolute Wahrheit zu sehen – sondern als Teil meiner Geschichte.






