Perfekt sein zu wollen, kostet Kraft. Doch Perfektionismus blockiert mehr, als er hilft. In diesem Artikel erfährst du, warum es okay ist, nicht perfekt zu sein – und wie du durch mentale Klarheit mehr Stärke und Leichtigkeit gewinnst.
Perfekt? Für wen eigentlich?
„Perfektionismus ist der Feind des Guten.“
Voltaire
Diese alte Weisheit begleitet mich inzwischen oft, wenn ich merke: Ich will es wieder allen – und vor allem mir selbst – recht machen.
Früher im Beruf dachte ich: Alles muss perfekt sein. Jeder Prozess, jedes Projekt, jede Präsentation.
Doch irgendwann habe ich gemerkt:
Perfektion überfordert nicht nur mich selbst, sondern auch mein Umfeld.
Ein Team, eine Organisation braucht keine 100 %, sondern Lösungen, die funktionieren.
Heute weiß ich:
Es ist besser, etwas zu starten, als ewig auf den perfekten Moment zu warten.
Was ist Perfektionismus eigentlich?
Perfektionismus bedeutet, dass wir uns selbst oder anderen extrem hohe Erwartungen setzen.
Es geht dabei selten um Qualität – sondern um die Angst, nicht gut genug zu sein.
Typische Gedanken beim Perfektionismus:
- „Wenn ich nicht perfekt bin, werde ich kritisiert.“
- „Ich darf keinen Fehler machen.“
- „Ich darf keinen Fehler machen.“
->Perfektionismus ist oft ein Schutzmechanismus: Wir wollen uns vor Kritik, Ablehnung oder Versagen schützen – und bauen uns selbst enormen Druck auf.
Warum dich Perfektionismus blockiert

Perfektionismus klingt nach einem hohen Anspruch, doch in Wahrheit blockiert er uns mehr, als dass er uns stärkt.
- Wenn ich warte, bis alles perfekt ist, fange ich nie an.
- Wenn ich denke, es muss 100 % passen, fühle ich mich automatisch ungenügend.
- Wenn ich mir keine Fehler erlaube, nehme ich mir die Chance, zu lernen und zu wachsen.
Perfektionismus macht uns handlungsunfähig. Er sorgt dafür, dass Projekte nie fertig werden, Träume in der Schublade bleiben und wir ständig das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein.
Wahre Klarheit entsteht nicht durch Grübeln oder endloses Planen – sondern durchs Tun. Jeder Schritt nach vorne, auch wenn er unperfekt ist, bringt uns weiter als das ständige Warten auf den „richtigen“ Moment.
"Manche Leute wollen, dass es passiert, manche wünschen, es würde passieren, andere sorgen dafür, dass es passiert."
Michael Jordan
Mein Weg raus aus dem Perfektionismus
Früher habe ich mir ständig gesagt: „Ich muss die Beste sein.“ Jede Präsentation, jedes Projekt, jeder kleinste Arbeitsschritt – alles sollte perfekt sein. Ich habe lange an Details gefeilt, nur um das Gefühl zu haben, noch immer nicht gut genug zu sein.
Doch was ist passiert?
Mein Perfektionismus hat mir so viel Energie geraubt, dass am Ende oft keine Kraft mehr für die wirklich wichtigen Dinge blieb. Statt klar und selbstbewusst zu handeln, habe ich mich in Details verloren und mich selbst blockiert.
Mit der Zeit habe ich begriffen:
Es muss nicht perfekt sein – es muss funktionieren.
Und auch: Fehler sind erlaubt. Sie sind Teil des Prozesses. Aber denselben Fehler will ich nur einmal machen, weil darin mein Wachstum steckt.
Heute erlaube ich mir, unperfekt zu starten. Ich darf lernen, nachbessern und reflektieren. Ja, es kostet mich manchmal Überwindung, Dinge „unfertig“ abzugeben. Doch ich habe verstanden: Ich komme nur weiter durchs Handeln – nicht durchs Warten auf den perfekten Moment.

5 Strategien, um Perfektionismus sofort loszulassen
Perfektionismus loszulassen bedeutet, den Druck von „immer 100 %“ abzubauen. Mit diesen Gedanken und Strategien kannst du sofort beginnen, mehr mentale Klarheit, Stärke und Leichtigkeit in deinen Alltag zu bringen.
1. Fokus statt Kontrolle
Perfektionismus bedeutet oft, alles gleichzeitig und fehlerlos schaffen zu wollen. Trainiere stattdessen den Fokus: eine Sache bewusst beginnen und abschließen.
2. Gedanken prüfen statt glauben
Viele Blockaden entstehen durch den Gedanken „Ich bin nicht gut genug“. Stelle diese Gedanken in Frage – z. B. mit der Byron Katie-Methode („Stimmt das wirklich?“).
3. Kleine Schritte statt großes Zögern
Mentaltraining zeigt: Erfolg entsteht durch Handeln. Zerlege Aufgaben in kleine Schritte und starte – auch wenn es unvollständig wirkt.
4. Energie steuern statt verschwenden
Perfektionismus raubt Energie. Lenke sie bewusst auf das, was dich stärkt: Atmung, Bewegung, kurze Pausen, um Klarheit zurückzugewinnen.
5. Echtheit statt Perfektion
Perfekte Fassade schafft Distanz – Echtheit verbindet. Erinnere dich daran: Menschen reagieren auf Authentizität, nicht auf Perfektion.
"Man muss nicht perfekt sein, es reicht wenn man sich anstrengt."
Stefanie Stahl
Perfektionismus loszulassen ist ein Prozess. Am Ende läuft alles auf eine zentrale Wahrheit hinaus – und die möchte ich dir zum Abschluss mitgeben:
Echt ist besser als perfekt
Früher dachte ich, Perfektion sei meine Stärke. Doch oft war sie nur eine gut getarnte Angst: Angst, nicht genug zu sein, Angst vor Kritik, Angst vor Fehlern.
Als ich begonnen habe, kleine Schritte zu gehen, auch wenn sie unperfekt waren, habe ich gemerkt: Es bewegt sich etwas. Nicht die Perfektion bringt Klarheit, sondern das Tun.
Genau da habe ich verstanden: Echtheit verbindet mehr als Perfektion.
Wenn wir uns trauen, unperfekt zu sein, öffnen wir die Tür für echte Begegnungen – mit uns selbst und mit anderen.
2 Antworten