Viele glauben, Glück sei etwas, das einem einfach passiert. Dabei zeigt die Forschung längst: Glück ist nicht nur ein Geschenk des Moments – es ist auch eine Fähigkeit. Und wie jede Fähigkeit kann man sie trainieren.

In diesem Artikel erfährst du, wie du dein mentales Wohlbefinden stärken kannst – mit Strategien aus der Glücksforschung und dem Mentaltraining. Fundiert. Umsetzbar. Und vor allem: relevant für deinen Alltag.

Was Glück wirklich bedeutet – eine Definition

Glück ist mehr als ein flüchtiges Hochgefühl. In der Wissenschaft unterscheidet man zwischen:

  • hedonistischem Glück – z. B. Genuss, Freude, Vergnügen

  • eudaimonischem Glück – z. B. Sinn, Erfüllung, persönliche Entwicklung

Wirklich erfüllendes Glück entsteht dort, wo beides zusammenkommt: Wenn wir den Moment genießen und gleichzeitig spüren, dass unser Leben eine Richtung hat.

Sprache macht deutlich, wie vielseitig Glück verstanden wird: „Glück gehabt“ steht für reinen Zufall, während ein „Glückskind“ als jemand gilt, dem vieles leicht von der Hand geht. Selbst der traditionelle BergmannsgrußGlück auf“ zeigt, wie tief der Wunsch nach Gelingen und Sicherheit in unserer Kultur verwurzelt ist.

"Unser Gehirn ist nicht dafür gebaut, dauernd glücklich zu sein, aber es ist süchtig danach, nach Glück zu streben."

Glücksforschung: Was macht Menschen wirklich glücklich?

Studien zeigen: Unser Glücksniveau wird zu rund

  • 50 % durch genetische Veranlagung beeinflusst,

  • 10 % durch Lebensumstände,

  • 40 % durch eigenes Verhalten.

Das bedeutet: Wir haben deutlich mehr Einfluss auf unser Glück, als viele glauben.

Auch internationale Vergleiche, wie der World Happiness Report, geben spannende Einblicke: Das glücklichste Land der Welt ist seit Jahren Finnland. Entscheidend dafür sind Vertrauen, soziale Sicherheit und Gemeinschaft – also Faktoren, die auch Mentaltraining stärkt. Doch nicht nur Länder machen glücklich. Die glücklichsten Menschen der Welt verbindet, dass sie enge Beziehungen pflegen, Sinn erleben und aktiv etwas für ihr Wohlbefinden tun.

Zwei Finger mit lachenden Gesichtern symbolisieren Freundschaft und Glück – Bild für Mentaltraining Sandra Freid

4 praktische Tipps: So kannst du Glück trainieren

Glück ist trainierbar – wie ein Muskel. Diese Übungen helfen dir im Alltag:

Dankbarkeitstagebuch

Wer täglich notiert, wofür er dankbar ist, trainiert das Gehirn darauf, Positives bewusster wahrzunehmen.

Achtsamkeit

Nicht Multitasking bringt uns weiter, sondern bewusstes Erleben. Schon wenige Minuten bewusster Präsenz am Tag senken nachweislich das Stresslevel und fördern Zufriedenheit.

Positive Selbstgespräche

Wie du mit dir sprichst, beeinflusst, wie du dich fühlst. Wähle Worte, die dich stärken – nicht kleinmachen.

Ziele mit Bedeutung

Setze dir Ziele, die nicht nur erreichbar sind – sondern für dich persönlich Sinn ergeben. Das schafft emotionale Tiefe und eudaimonisches Glück.

Glück am Strand: Schriftzug im Sand bei Sonnenuntergang – Symbol für innere Zufriedenheit

Mentales Glückstraining – so arbeiten wir im Mentaltraining

In meiner Ausbildung zur Mentaltrainerin habe ich vier zentrale Säulen kennengelernt – jede davon lässt sich gezielt nutzen, um das persönliche Glück zu stärken.

Gedankenarbeit

Glück beginnt im Kopf – mit bewusster Ausrichtung.

Visualisierung

Glücksgefühle lassen sich über Imagination aktivieren und stärken.

Zielearbeit

Sinnhafte Ziele steigern Motivation & Lebensfreude.

Entspannungstechniken

Stressreduktion schafft Raum für positive Emotionen.

Glück entsteht durch Verbindung: Denken – Fühlen – Handeln

Mentaltraining zeigt immer wieder: Glück ist ein Zusammenspiel. Nicht nur ein Gedanke, nicht nur ein Gefühl – sondern die Verbindung aus Denken, Fühlen und Handeln.

Ein einfaches Beispiel:

  • Gedanke: „Ich bin dankbar für diesen Tag.“
  • Emotion: Freude, innerer Frieden
  • Handlung: einem anderen Menschen ein ehrliches Kompliment machen

Wenn alle drei Ebenen übereinstimmen, entsteht echte Kohärenz – ein Zustand, den viele als Glück beschreiben.

Eine weitere zentrale Methode im Mentaltraining ist die Ressourcenarbeit. Sie fokussiert auf das, was bereits da ist: Fähigkeiten, Erfolge, innere Stärken – statt auf Defizite.

Auch hier zeigt sich: Glück im Unglück ist möglich. Wer bewusst auf Ressourcen schaut, kann selbst aus herausfordernden Situationen Stärke und Zufriedenheit schöpfen.

Übung für dich:
Notiere dir drei Momente der letzten Woche, in denen du dich innerlich ruhig, stark oder zufrieden gefühlt hast. Was war der Auslöser? Wie kannst du davon mehr in deinen Alltag holen?

Diese bewusste Reflexion fördert das Gefühl von Selbstwirksamkeit – ein Schlüsselfaktor für inneres Glück.

Gelber Smiley-Ballon vor blauem Hintergrund als Symbol für Glück und Lebensfreude – Mentaltraining Sandra Freidl

Glück hat Grenzen – und das ist okay

Glück bedeutet nicht, immer gut drauf zu sein. Auch das lehrt das Mentaltraining: Selbstfürsorge bedeutet, Grenzen zu spüren – und zu wahren.

Nein sagen. Rückzug zulassen. Ruhe zulassen.

Denn langfristiges Wohlbefinden braucht keine Dauerverfügbarkeit, sondern Regulation. Wer das akzeptiert, schützt sich vor Erschöpfung – und bleibt im Gleichgewicht.

Wissenschaftlich betrachtet: Was Studien zeigen

Was macht Menschen wirklich glücklich? Diese Frage begleitet die Harvard-Studie zur Erwachsenenentwicklung seit mehr als 80 Jahren. Unter der Leitung von Robert Waldinger ist sie die längste Glücksstudie der Welt – und sie kommt zu einer klaren Erkenntnis: Entscheidend für ein erfülltes Leben sind nicht Geld, Erfolg oder Status, sondern die Qualität unserer Beziehungen.

Menschen, die enge, vertrauensvolle Verbindungen haben, sind gesünder, zufriedener und leben im Durchschnitt länger. Einsamkeit dagegen wirkt so schädlich wie Rauchen oder chronischer Stress. Mit anderen Worten: Glück lässt sich aktiv fördern – indem wir uns um Freundschaften kümmern, Nähe zulassen und uns bewusst Zeit für andere nehmen.

„Good relationships keep us happier and healthier.“

Hintergrund der Harvard-Studie

 Die Harvard-Studie begann bereits 1938 in den USA. Ursprünglich wurden zwei sehr unterschiedliche Gruppen von jungen Männern untersucht: Harvard-Studenten aus wohlhabenden Familien sowie Buben aus ärmeren Vierteln in Boston. Über Jahrzehnte hinweg wurden ihre Lebensläufe, ihre körperliche und geistige Gesundheit sowie ihre Beziehungen regelmäßig dokumentiert – durch Interviews, Fragebögen, ärztliche Untersuchungen und sogar Blutwerte.

Heute umfasst die Studie auch Partner:innen und Kinder der ursprünglichen Teilnehmer. Damit ist sie die längste Langzeitstudie zur Frage, was Menschen gesund, glücklich und zufrieden alt werden lässt. Unter der aktuellen Leitung von Robert Waldinger liefert sie wertvolle Erkenntnisse: Enge, verlässliche Beziehungen wirken wie ein Schutzfaktor für Körper und Psyche, während Einsamkeit und Konflikte die Gesundheit massiv belasten können.

Forschung belegt immer wieder, dass Glück kein Zufall ist:

  • Harvard-Studie (1938–heute): Enge, qualitative Beziehungen steigern Glück und Gesundheit langfristig. Sie schützen vor Stress, fördern kognitive Fitness und verlängern das Leben.

  • BMJ (2024): Mentale Stärke und Glück korrelieren mit niedrigerer Sterblichkeit & besserer Lebensqualität.

  • Seligman (2011): Positive Emotionen, Flow und Stärkenorientierung fördern Resilienz.

„Loneliness kills. It’s as powerful as smoking or alcoholism.“

Neue Forschung: Junge Menschen unter Druck

Während die Harvard-Studie eindrücklich zeigt, dass enge Beziehungen zu einem langen und erfüllten Leben beitragen, machen aktuelle Analysen deutlich: Glück ist heute nicht mehr gleich verteilt.

Eine internationale Studie des University College London unter Leitung von Alex Bryson (2025) hat Daten von mehr als zehn Millionen US-Amerikaner:innen (1993–2024), 40.000 britischen Haushalten (2009–2023) und fast zwei Millionen Menschen aus 44 Ländern (2020–2025, Global Minds Study) ausgewertet. Das Ergebnis: Vor allem die junge Generation ist massiv von Stress, Angst und Traurigkeit betroffen.

Bryson spricht von einer „ernst zu nehmenden Krise der mentalen Gesundheit“ unter jungen Menschen. Damit verschwindet auch das frühere Muster, dass das Wohlbefinden in der Lebensmitte am stärksten schwächelte – heute liegt das Tief klar bei den Jüngeren.

Das zeigt: Glücklich und gesund zu leben, hängt weniger von äußeren Umständen ab, sondern davon, wie wir denken, fühlen und handeln.

„International gibt es unter jungen Menschen eine ernst zu nehmende Krise der mentalen Gesundheit.“

Glückszitate & Glück Sprüche als Inspiration für deinen Alltag

Glück lässt sich schwer in Worte fassen, und doch haben sich große Denker:innen, Philosoph:innen und Schriftsteller:innen immer wieder damit beschäftigt. Ihre Worte berühren, geben Hoffnung und erinnern uns daran, wie wertvoll kleine Momente sein können.

Hier findest du eine Auswahl der bekanntesten Glückszitate, die auch dir neue Perspektiven schenken können:

  • „Jeder ist seines Glückes Schmied.“ – Sprichwort
  • „Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ – Albert Schweitzer
  • „Das Glück liegt in den kleinen Dingen.“ – Volksweisheit
  • „Glück ist kein Ziel, sondern ein Weg.“ – Buddha (zugeschrieben)
  • „Glück hängt nicht davon ab, wie viele Dinge wir haben, sondern wie wir sie betrachten.“ – Molière
  • „Glück ist, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft.“ – Seneca
  • „Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit aber der Mut.“ – Perikles
  • „Das Glück ist das Einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.“ – Carmen Sylva
  • „Glücklich ist nicht, wer anderen so vorkommt, sondern wer sich selbst dafür hält.“ – Lucius Annaeus Seneca
  • „Ein Lächeln ist oft das Wesentliche. Man wird durch ein Lächeln belohnt oder ermutigt.“ – Antoine de Saint-Exupéry

Diese Zitate zeigen: Glück hat viele Facetten. Mal liegt es in der Freiheit, mal in einem Lächeln oder in der Art, wie wir die Welt betrachten. Sie machen deutlich, dass Glück nicht nur ein Gefühl ist, sondern eine innere Haltung, die wir aktiv trainieren und in unser Leben einladen können.

Glück verstehen in 7 schnellen Fakten

Die Glücksforschung zeigt klar: Glück ist nicht nur Zufall, sondern hängt stark von unserem Denken, Fühlen und Handeln ab. Hier eine Übersicht:

  1. Glücksgefühle sind kein Zufall – rund 40 % unseres Glücks können wir direkt durch Gedanken, Verhalten und Entscheidungen beeinflussen.

  2. Wir gewöhnen uns an alles – auch an Glück – unser Gehirn kehrt nach Hochs und Tiefs meist wieder zu einem Grundniveau zurück.

  3. Beziehungen machen glücklicher als Geld – tiefe, vertrauensvolle Verbindungen sind einer der stärksten Glücksfaktoren.

  4. Kleine Rituale wirken stärker als große Ziele – tägliche Mikromomente wie Dankbarkeit oder bewusstes Atmen wirken nachhaltiger als große Erfolge.

  5. Dankbarkeit ist ein Glücksbeschleuniger – wer regelmäßig Dankbarkeit übt, ist nachweislich zufriedener und resilienter.

  6. Sinn & Engagement wirken tiefer als Vergnügen – wer für etwas Größeres einsteht, erlebt stabileres Glück.

  7. Glück zeigt sich oft in unscheinbaren Momenten – Achtsamkeit und Präsenz öffnen den Blick für das Wesentliche.

Glück ist trainierbar – mach den ersten Schritt

Glück fällt nicht einfach vom Himmel. Es entsteht dort, wo wir Neues wagen, aktiv bleiben und echte Verbindungen eingehen. Wissenschaftlich belegt ist: Unser Gehirn schüttet Glücksbotenstoffe wie Dopamin, Serotonin und Endorphine aus, wenn wir uns bewegen, Neues ausprobieren oder soziale Nähe erleben.

Der Wissenschaftsjournalist Stefan Klein beschreibt in seinem Buch Die Glücksformel, dass man Glück wie eine Fremdsprache lernen kann: Freude, Neugier, Aufmerksamkeit und Lernen sind dabei untrennbar miteinander verbunden. Wer bewusst Kontraste sucht, Herausforderungen annimmt und menschliche Beziehungen pflegt, stärkt seinen „Glücksmuskel“.

Das bedeutet: Jeder Mensch kann Glück trainieren – Tag für Tag, Schritt für Schritt. Am Ende liegt es bei dir, wie stark du diesen Muskel machen willst.

FAQ: Häufige Fragen rund um Glück & mentales Training

Was kann ich tun, um glücklicher zu werden?

Routinen wie ein Dankbarkeitstagebuch, achtsame Pausen und bewusste Zielsetzungen helfen, sich auf das Wesentliche zu fokussieren – und dadurch Glück aktiv zu fördern.

Ja. Die Glücksforschung und das Mentaltraining belegen: Mit bewussten Handlungen und Reflexion lässt sich das persönliche Wohlbefinden messbar steigern.

Es bedeutet, trotz schwieriger Umstände Positives zu erkennen und daraus Kraft zu ziehen.

  • Englisch: Happiness

  • Latein: Fortuna (Glück, Schicksal)

Das Quokka aus Australien wird oft so bezeichnet, weil es durch sein Lächeln ein Symbol für Leichtigkeit ist.

Eine Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Angebot

Bitte fülle das Formular unten aus und ich melde mich umgehend.

Angebot

Bitte fülle das Formular unten aus und ich melde mich umgehend.

Angebot

Bitte fülle das Formular unten aus und ich melde mich umgehend.